Im März 2022 veröffentlichte Anna Badora das Buch „Dreizehn Leben“, mit Lebensgeschichten von herausragenden Frauen, die durch ihr Tun das Leben vieler anderer Menschen verbesserten. Alle diese Frauen haben um die Realisierung ihrer Utopien schwer kämpfen müssen. Dass sie letztlich erfolgreich geworden sind, verdankten sie nicht nur ihrer enormen Energie und Zähigkeit.

Ihr jetziges Buchprojekt (erhältlich im Ueberreuter Verlag ISBN: 978-3-80000-7859-2) in der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Willich beschreibt die österreichische Autorin und Theaterregisseurin Anna Badora wie folgt: „Jetzt beschäftige ich mich mit Frauen, bei denen die Umstände eben nicht glücklich waren und keine günstige Fügung ihrem Leben eine entscheidende Wendung zum Guten gegeben hat. Vielleicht hatten einige dieser Frauen ein ähnlich gutes Potenzial. Aber manchmal reicht eine einzige Fehlentscheidung an einem bestimmten Zeitpunkt im Leben aus, um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen. Es geht mir dabei nicht um den Sensationswert ihrer Geschichten. Ich möchte verstehen, welche Umstände ihrem Leben die falsche Wendung gegeben haben, den Mechanismus für meine Leserinnen und Leser begreiflich machen. Das Bild von Gefängnissen wird oft von Netflix Serien geprägt: düster und gefährlich. In meinem Buch versuche ich das andere Bild der Strafanstalt zu zeigen; mit modernen Sport- und Freizeitangeboten sowie Ausbildungsmöglichkeiten, die neben der Deliktbearbeitung eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft deutlich erleichtern.“

Marek Świtkiewicz, zum Zeitpunkt des Projekts Anstaltsleiter der JVA Willich II: „Wir haben das Buchprojekt von Anna Badora als Anstalt gerne unterstützt. Durch die persönlichen Gespräche mit den teilnehmenden Frauen konnten behutsam ganz andere Facetten des Strafvollzuges aufgezeigt werden. Effekte waren nicht gefragt, sondern eine sehr sachliche Darstellung des Strafvollzuges. Eine besondere Gelegenheit um Themen des Strafvollzuges in die Öffentlichkeit zu tragen.“

Neben der JVA Willich II haben die Justizvollzugsanstalten Köln und Duisburg-Hamborn - Zweiganstalt Dinslaken -  am Projekt mitgewirkt.