In einer kleinen Feierstunde wurde den fünf erfolgreichen Absolventinnen das Zeugnis zum Hauptschulabschluss Klasse 10 durch die Anstaltsleiterin Michaela Voßhagen überreicht.

Zugleich wurden sechs Zwischenzeugnisse für den Hauptschulabschluss Klasse 9 überreicht.
Inhaftierte Frauen verfügen zumeist über eine Bildungsbiografie mit vielen Brüchen und leider auch Abbrüchen. Anschließend sind alle weiteren Türen für eine berufliche Integration verschlossen. Vor dem Einstieg in eine schulische Maßnahme ist viel Überzeugungsarbeit durch die pädagogischen Fachkräfte zu leisten, da vielen inhaftierten Frauen das nötige Selbstvertrauen fehle. Wenn der Entschluss für eine Teilnahme gefasst wurde, erfolgt eine intensive Förderung. Kleine Lerngruppen erleichtern die Teilnahme am Unterricht. Wenn der Abschluss erstmal erreicht ist, können die inhaftierten Frauen in der JVA Willich II darauf aufbauend den Mittleren Schulabschluss erreichen und bei weiterer Qualifikation sowie ausreichender Haftdauer in speziellen Anstalten bis zum Fachabitur hinarbeiten. Zugleich fällt bereits mit dem Hauptschulabschluss die berufliche Qualifizierung leichter. Diese kann nahtlos in den verschiedenen beruflichen Bildungsmaßnahmen des Vollzuges oder später in Freiheit begonnen werden.
Michaela Voßhagen: „In den schulischen Maßnahmen wurden viele Talente entdeckt. Die Teilnehmerinnen erkennen hierbei die eigenen Fähigkeiten und dass Bildung im Leben enorm wichtig ist. Die neutralen VHS-Zeugnisse lassen keine Rückschlüsse auf den Strafvollzug zu.“

Weitere Infos zum Berufsbild Lehrer/in im Justizvollzug:

https://www.justiz-karriere.nrw/berufe/justizvollzug/lehrer